Aglianico, auch als "Barolo des Südens" bezeichnet, ist eine der ältesten Rebsorten Italiens. Daher ist es auch logisch, dass sich jede Menge Sagen und Geschichten um diese Sorte ranken. Schon die Phöniker sollen sie angeblich hunderte Jahre vor Christi Geburt mitgebracht haben. Die Griechen dann ebenfalls, denn die Bezeichnung leite sich ja von "ellenico" (hellenisch, also griechisch) ab.
Auch hört man zuweilen Geschichten, dass die Rebsorte eigentlich der sagenumwobene, antike "Falerner" sein könnte, den schon Plinius gepriesen hatte. Das ist allerdings auch nicht mehr verifizierbar. Wenn Ihnen also ein Italiener eine dieser Geschichten erzählt, hören Sie ihm zu, er glaubt sie sicher felsenfest. Trinken Sie ein Glas mit ihm, denn viele dieser "Aglianiche" (so wird der Plural gebildet) sind tatsächlich sehr, sehr gut. Dunkel und dicht mit Aromen, die an Pflaumen, Cassis (schwarze Johannisbeeren) und Weichseln erinnern, oft auch etwas Bitterschokolade. Tanninreich und mit lebendiger Säure – daher auch der Vergleich mit Barolo – können sie oft ein hohes Alterspotenzial aufweisen. SUPERIORE.DE