Glossar
Cabernet Franc
Der rote Cabernet Franc wird häufig als "Cousine" des Cabernet Sauvignon bezeichnet. Aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit gehen heute viele Ampelografen davon aus, dass es sich um eine speziell an die feuchteren Böden und das kühlere Klima im französischen Libournais angepasste alte Mutation des Cabernet Sauvignon handeln muss.
Der Austrieb des Cabernet Franc beginnt wie beim Merlot ein bis zwei Wochen vor dem Cabernet Sauvignon. Damit ist diese Sorte stärker den unberechenbaren Launen des Wetters ausgesetzt. Bei kühlen und nassen Bedingungen in der Blütezeit zeigt der Cabernet Franc eine größere Neigung zum Abwerfen der Fruchtansätze, also zum Verrieseln - allerdings lange nicht so ausgeprägt wie der Merlot. Die Traubenreife setzt ein bis zwei Wochen früher ein als beim relativ spät reifenden Cabernet Sauvignon. Häufig auftretende Regenfälle zur Lesezeit machen dem Cabernet Franc weniger zu schaffen als seinem prominenteren Verwandten.
Weit verbreitet ist der Cabernet Franc in Norditalien, wo man erst in jüngerer Zeit dazu übergegangen ist, ihn vom Cabernet Sauvignon zu unterscheiden. Die Etikettierungspraktiken haben sich so entwickelt, dass der Cabernet Sauvignon nun mit vollem Namen ausgewiesen wird, während die zahlreichen als Cabernet etikettierten Flaschen in der Regel Cabernet Franc enthalten. Die Anbauzentren des Cabernet Franc liegen in Südtirol/Alto Adige, im Trentino, in der Riviera del Garda Bresciano, in ganz Venetien sowie in Friuli-Venezia Giulia.
Die Weine sind pikant würzig und haben meist ein kräuterduftiges Aroma. Zudem sind sie heller, leichter und gerbstoffärmer als der Cabernet Sauvignon.
Cabernet Sauvignon
Cabernet Sauvignon gilt als der König unter den roten Rebsorten. Er nimmt damit den gleichen Platz ein, der dem Chardonnay unter den weißen Sorten zukommt. Es gibt weltweit keine für den Anbau von Rotweintrauben geeignete Weinbauregion, in der nicht auch ein bedeutender Bestand an Cabernet Sauvignon zu finden wäre. So ist die Rebsorte denn auch in Italien weit verbreitet.
Der größte Vorteil des Cabernet Sauvignon ist seine ungebrochene Individualität. Er behält unter nahezu allen Umständen seine Sortencharakteristik und ist unter allen Rotweinen am leichtesten zu identifizieren. Er kann zudem perfekt das Terroir auf seine Weise interpretieren. Darüber hinaus sind es natürlich die Qualität und der Charakter seiner Weine, die ihn zum Topstar der Rotweinsorten gemacht haben. Dabei sind es weniger die oft mit Johannisbeeren verglichenen Früchte oder die als Paprikaduft beschriebenen Aromen, die den Cabernet Sauvignon auf die Spitze des Wein-Olymps erheben. Vielmehr ist es seine Fähigkeit zu langer Flaschenalterung, in der er sich unbeschreiblich komplex, vornehm, voller Würde und unerhört tiefgründig, vielschichtig und nachhaltig präsentiert wie kaum ein anderer Wein.
Ein hoher Gehalt an Farb- und Gerbstoffen sind das Rüstzeug für die Reifung. Der Cabernet Sauvignon spricht auch äußerst gut auf den Ausbau in kleinen Fässern aus neuem Eichenholz an. Er nimmt dann zusätzliche Tannine aus dem Eichenholz auf, die sein Alterungspotenzial noch verbessern. Cabernet Sauvignon gehört zu den dunkelsten Weinen überhaupt. Nur die schwarzen Weine von Cahors und Weine aus der Rebsorte Syrah (Shiraz) haben noch tiefere Farben. Die Weine aus Cabernet Sauvignon haben einen fruchtigen Charme und beweisen jugendliche Frische.
Im Weinberg ist der Cabernet Sauvignon nicht problematischer als die meisten anderen Rebsorten. Er treibt später aus als der Merlot, was ihn unempfindlicher gegen Frühjahrsfröste macht. Die Neigung zum Verrieseln ist nicht sonderlich groß, so dass die wirtschaftlichen Erträge regelmäßig und sicher erzielt werden können. Die Beeren sind klein, dunkelfarbig, äußerst dickschalig und die Kerne reich an Tanninen. In den Anfangsjahren litt bei manchen Weinen die Frucht unter der Härte der Tannine. Inzwischen jedoch sind die Weinerzeuger in der Toskana in der Bereitung erstklassiger, fruchtiger und früh trinkreifer Weine aus Cabernet Sauvignon führend.
Nachdem man in Italien den Cabernet Sauvignon früher lange Zeit nicht sonderlich vom Cabernet Franc unterschied, hat man heute seinen höheren Wert erkannt und pflanzt ihn fein säuberlich für sich allein. Mittlerweile ist die Rebsorte im gesamten Land verbreitet - in Norditalien von Südtirol über Venezien bis in die Nebbiolo- und Barbera-Hochburg Piemont hinein. In der Toskana ist der durchschlagende Erfolg der Super-Toskaner überhaupt erst durch den Verschnitt des traditionellen Sangiovese mit dem Cabernet Sauvignon möglich geworden. Und so mancher Chianti Classico enthält heute zur Stärkung der Konturen einen guten Anteil dieser Edelsorte. Ebenfalls verbreitet ist der Cabernet Sauvignon in Süditalien. Insbesondere auf Sardinien erbringt er herausragende Leistungen, häufig auch im Verschnitt mit der großen sizilianischen Rotweinsorte Nero d'Avola. Sortenrein findet man Cabernet Sauvignon im teuersten Wein Italiens - dem Sassicaia.
Caciocavallo
Ein vollfetter Hartkäse.
Calabrese
Calabrese (Nero d'Avola) ist die überragende rote Sorte Siziliens, da sie sich besonders gut für den Anbau in Regionen mit heißem Klima eignet. Sie bringt würzige und tiefdunkle Weine hervor. Lange Zeit wenig beachtet, werden aus Calabrese wieder zahlreiche erstklassige Rotweine erzeugt - teilweise im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon oder Merlot.
Calamaro
Italienisch für Tintenfisch.
Calzone
Italienische gefüllte Teigtasche aus Pizzateig.
Canaiolo Nero
Die rote Rebsorte Canaiolo Nero dürfte unter diesem Namen nur den wenigsten Weinfreunden bekannt sein. Dabei ist sie traditioneller Bestandteil einer der berühmtesten Rotweine Italiens: dem Chianti.
Allerdings spielt im Chianti die Sangiovese-Traube die absolute Hauptrolle. Denn das italienische Weingesetz verlangt, dass diese Rebsorte für die Kelterung mindestens einen Anteil von 75 Prozent haben muss. Noch im 18. Jahrhundert war das Verhältnis von Canaiolo zu Sangiovese umgekehrt. Die Popularität der Canaiolo-Rebe nahm in der Folgezeit stetig ab, ihr Beitrag zum modernen Chianti wurde immer geringer. Dies ist verständlich, denn die Sorte bietet weder ein intensives Aroma, noch viel Struktur. Ihr Vorzug bestand vielmehr darin, dass sich Canaiolo-Beeren ohne große Probleme trocknen ließen. Der von diesen getrockneten Früchten gepreßte süße Saft wurde den jungen Chianti-Weinen zugesetzt. Die Folge war eine leichte zweite Gärung. Da diese Methode - Governo genannt - inzwischen nur noch selten angewandt wird, hat die Rebsorte Canaiolo an Bedeutung verloren.
Cannelloni
Italienische große Rohrnudeln.
Cannonau
Die wichtigste rote Rebsorte Sardiniens ist die Cannonau. Sie ist verwandt mit der französischen Grenache und der spanischen Garnacha.
Cannonau wird in Italien sowohl für trockene, als auch für süße Weine verwendet und bringt bei qualitätsorientierter Erzeugung ausgezeichnete Rotweine hervor. Der bekannteste sardische Wein ist der Cannonau di Sardegna, der praktisch auf der ganzen Insel bereitet wird. Die Weine sind körperreich, ausdrucksvoll und konzentriert.
Carciofo
Italienisch für Artischocke.
Carignan
Die rote Rebsorte ist neben anderen Ländern auch in Italien verbreitet. Carignan bevorzugt warmes, mediterranes Klima, da sie spät reift. Die Reben sind äußerst ertragreich und liefern dunkle, tanninreiche und säurebetonte Weine, die mit ihrer Tiefgründigkeit eine längere Lagerung lohnen.
Carmignano
Ein DOCG-Wein aus der Provinz Prato in der Toskana. Er wird aus den Traubensorten Sangiovese (mind. 50%), Canaiolo Nero (max. 20%), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und anderen zugelassenen Sorten gekeltert.
Er ist von lebhafter rubinroter Farbe; der Duft ist intensiv, weinig und gewinnt mit zunehmendem Alter an Feinheit; im Geschmack vollmundig, geschmeidig und samtig. Mindestalkoholgehalt: 12,5% Vol. Mindestens acht Monate Ausbau in Eiche oder Kastanie, für die Riserva zwölf Monate. Speisenempfehlung: Mittelalter Pecorino, Salsiccia, Finocchiona, Hackbraten nach Florentiner Art, in Folie gegartes Perlhuhn, Porchetta am Spieß.
Carnaroli
Die Reissorte Carnaroli ist der König unter den Risottoreisarten. Er wurde 1945 aus den Sorten Vialone und Lencino gekreuzt und ergibt ein schön cremiges, dabei aber auch sehr kerniges Risotto. Die Körner sind etwa 7 mm lang und fast ein wenig spindelförmig. Ein großer Vorteil: Carnaroli verklebt beim Kochen nicht. Das Risotto wird mit Carnaroli sehr schön weiß, ist in 16 Minuten fertig und hat einen süßlichen Nachgeschmack. Risotto aus Carnaroli bleibt längere Zeit al dente als andere Sorten und das ist ausschlaggebend, wenn man ein wirklich perfektes Risotto servieren möchte.
Carne
Italienisch für Fleisch, Fleischgericht.
Catarratto
Der Catarratto beherrscht die Anbaugebiete in Westsizilien. Die weiße Rebsorte ist für das dort herrschende heiße Klima wie geschaffen. Die Trauben werden häufig mit anderen Sorten verschnitten.
Der aus dem Catarratto westlich von Palermo erzeugte Alcamo zählt zu den herausragenden sizilianischen DOC-Weißweinen. Der trockene, frische und fruchtige Wein besteht zu mindestens 80 Prozent aus der Catarratto-Traube.
Cesanese
Cesanese ist eine lokale rote Rebsorte, die rund um den kleinen Ort Piglio in Latium angebaut wird. Aus ihr entstehen tanninreiche, duftige Rotweine von tiefer Farbe. Es lohnt sich, die Weine einige Jahre in der Flasche altern zu lassen.
Cesanese di Affile
Ein DOC-Rotwein aus der Provinz Rom in der Region Latium. Die Produktionszone schließt die Gemeinden Affile, Rotaie und Teile von Arcinazzo ein. Der Cesanese di Affile oder auch Affile wird zu mindestens 90% aus der Cesanese-Traube, mit Zusätzen von Sangiovese, Montepulciano, Barbera, Trebbiano Toscano oder Bombino Bianco gekeltert.
Er ist von rubinroter Farbe, mit der Zeit zu granatrot tendierend; ein für Cesanese charakteristischer Duft und ein weicher Geschmack mit leichter Bitternuance zeichnen ihn aus. Je nach Restzuckergehalt gibt es die Arten: Secco, Asciutto, Amabile und Dolce sowie Spumante Naturale und Frizzante Naturale. Mindestalkoholgehalt: 12% Vol.
Chardonizzazione
Die Rebsorte Chardonnay stammt ursprünglich aus dem gleichnamigen Ort im Burgund und ist durch ihre einzigartige Erfolgsstory heute zur wichtigsten Weißweinsorte der Welt aufgestiegen. Auf Grund seiner weiten Verbreitung bringt der Chardonnay verschiedene Weinstile hervor. In Italien wird die Rebe als "Chardonizzazione" bezeichnet.
Zwar war sie ursprünglich nirgendwo für die Erzeugung von DOC-Weinen zugelassen. Um eine Entwicklung wie bei den roten Super-Toskanern zu verhindern, wurden jedoch mittlerweile einige DOC-Bereiche für sortenreine Chardonnay-Weine eingerichtet - zum Beispiel im Trentino, in Südtirol und im Piemont. Andernorts können sortenreine Chardonnays die Einstufung IGT (für Landweine) erlangen. Besonders gute Ergebnisse erbringt der Chardonnay in Südtirol sowie in Umbrien, wo das Castello della Sala von Antinori einige bemerkenswerte Barrique-Weine erzeugt. Aus einem Teil der in Italien gelesenen Trauben werden Schaumweine hergestellt.
Die Duftpalette des Chardonnay ist groß und reicht von unreifen Äpfeln über überreife Stachelbeeren, Melonen und Bananen bis hin zu exotischen Früchten. Das größte Geheimnis der renommierten Sorte ist ihre Anpassungsfähigkeit: Der Chardonnay gedeiht unter kühleren Bedingungen ebenso gut wie in heißesten Gegenden. Und überall ist er in der Lage, außergewöhnliche Spitzenweine hervorzubringen, die nicht selten die besten Weine des jeweiligen Landes stellen. Der Chardonnay ist von hoher Wuchskraft. Damit die Trauben nicht vom Laub beschattet werden, müssen in der Vegetationsperiode umfangreiche Auslichtungsarbeiten vorgenommen werden. Die Rebe liefert zuverlässig recht hohe Erträge. Allerdings sind die Erträge nicht so hoch und die Traubenqualität nicht so gut wie beim Riesling. Irgendwo jenseits von 70 Hektolitern pro Hektar liegt für den Chardonnay die Grenze. Darüber hinaus kann er selbst unter besten äußeren Bedingungen nur noch dünne, bescheidene Weine liefern.
Der Chardonnay treibt früh aus und seine Beeren wachsen gelegentlich ungleichmäßig. Bei einigen Klonen ist ein ausgeprägter Hang zur Zwergwüchsigkeit der Beeren zu beobachten. Nur die wenigsten, auf sehr hohe Qualität und niedrigste Erträge ausgerichteten Erzeuger wissen diesen Umstand zu schätzen. Bei kühlem, nassem Wetter zur Blütezeit neigt der Chardonnay sehr stark zum Verrieseln, was die Erträge schmälert. Bei gutem Witterungsverlauf kann sich die Qualität jedoch beträchtlich steigern. Ansonsten ist die Rebe im Weinberg ausgesprochen anspruchslos. Sie findet sich auf allen Böden zurecht, die für den Weinbau geeignet sind. Empfindlich ist der Chardonnay dann erst wieder gegen Ende der Vegetationsperiode, wenn die Reifezeit begonnen hat. Denn seine Beeren sind sehr dünnhäutig und bei stärkerem Regen zur Lesezeit anfällig für Graufäule. Die Wahl des richtigen Lesezeitpunktes ist sehr wichtig, denn ab dem Erreichen der Vollreife setzt ein rasant verlaufender Säureabbau ein.
Die besten voll gelungenen Chardonnay-Weine sind einzigartig und unnachahmlich: Voller Frucht und mit beeindruckendem Körper zeichnen sie sich durch unvergleichliche Komplexität sowie tiefen und übergroßen Nuancenreichtum aus.
Chardonnay
Die Rebsorte Chardonnay stammt ursprünglich aus dem gleichnamigen Ort im Burgund und ist durch ihre einzigartige Erfolgsstory heute zur wichtigsten Weißweinsorte der Welt aufgestiegen. Auf Grund seiner weiten Verbreitung bringt der Chardonnay verschiedene Weinstile hervor. In Italien wird die Rebe als "Chardonizzazione" bezeichnet.
Zwar war sie ursprünglich nirgendwo für die Erzeugung von DOC-Weinen zugelassen. Um eine Entwicklung wie bei den roten Super-Toskanern zu verhindern, wurden jedoch mittlerweile einige DOC-Bereiche für sortenreine Chardonnay-Weine eingerichtet - zum Beispiel im Trentino, in Südtirol und im Piemont. Andernorts können sortenreine Chardonnays die Einstufung IGT (für Landweine) erlangen. Besonders gute Ergebnisse erbringt der Chardonnay in Südtirol sowie in Umbrien, wo das Castello della Sala von Antinori einige bemerkenswerte Barrique-Weine erzeugt. Aus einem Teil der in Italien gelesenen Trauben werden Schaumweine hergestellt.
Die Duftpalette des Chardonnay ist groß und reicht von unreifen Äpfeln über überreife Stachelbeeren, Melonen und Bananen bis hin zu exotischen Früchten. Das größte Geheimnis der renommierten Sorte ist ihre Anpassungsfähigkeit: Der Chardonnay gedeiht unter kühleren Bedingungen ebenso gut wie in heißesten Gegenden. Und überall ist er in der Lage, außergewöhnliche Spitzenweine hervorzubringen, die nicht selten die besten Weine des jeweiligen Landes stellen. Der Chardonnay ist von hoher Wuchskraft. Damit die Trauben nicht vom Laub beschattet werden, müssen in der Vegetationsperiode umfangreiche Auslichtungsarbeiten vorgenommen werden. Die Rebe liefert zuverlässig recht hohe Erträge. Allerdings sind die Erträge nicht so hoch und die Traubenqualität nicht so gut wie beim Riesling. Irgendwo jenseits von 70 Hektolitern pro Hektar liegt für den Chardonnay die Grenze. Darüber hinaus kann er selbst unter besten äußeren Bedingungen nur noch dünne, bescheidene Weine liefern.
Der Chardonnay treibt früh aus und seine Beeren wachsen gelegentlich ungleichmäßig. Bei einigen Klonen ist ein ausgeprägter Hang zur Zwergwüchsigkeit der Beeren zu beobachten. Nur die wenigsten, auf sehr hohe Qualität und niedrigste Erträge ausgerichteten Erzeuger wissen diesen Umstand zu schätzen. Bei kühlem, nassem Wetter zur Blütezeit neigt der Chardonnay sehr stark zum Verrieseln, was die Erträge schmälert. Bei gutem Witterungsverlauf kann sich die Qualität jedoch beträchtlich steigern. Ansonsten ist die Rebe im Weinberg ausgesprochen anspruchslos. Sie findet sich auf allen Böden zurecht, die für den Weinbau geeignet sind. Empfindlich ist der Chardonnay dann erst wieder gegen Ende der Vegetationsperiode, wenn die Reifezeit begonnen hat. Denn seine Beeren sind sehr dünnhäutig und bei stärkerem Regen zur Lesezeit anfällig für Graufäule. Die Wahl des richtigen Lesezeitpunktes ist sehr wichtig, denn ab dem Erreichen der Vollreife setzt ein rasant verlaufender Säureabbau ein.
Die besten voll gelungenen Chardonnay-Weine sind einzigartig und unnachahmlich: Voller Frucht und mit beeindruckendem Körper zeichnen sie sich durch unvergleichliche Komplexität sowie tiefen und übergroßen Nuancenreichtum aus.
Chianti
Einer der bekanntesten und beliebtesten DOCG-Rotweine der Toskana. Die Anbauzonen sind genau ausgewiesen. Für Chianti existieren sieben anerkannte geografische Unterbereiche: Colli Aretini, Colli Fiorentini, Colli Senesi, Colline Pisane, Montalbano, Montespertoli und Rufina. Diese engeren Ursprungsbezeichnungen werden auf dem Etikett geführt, alle anderen Weine aus den Randzonen werden einfach Chianti genannt. Ein eigenes DOCG-Gebiet bildet Chianti Classico als die älteste Produktionszone.
Chianti wird aus Sangiovese (mind. 75%) erzeugt, mit eventuellen Anteilen von Canaiolo Nero, Trebbiano Toscano, Malvasia del Chianti oder anderen zugelassenen Sorten. Ein Wein mit intensivem Bouquet, mitunter nach Veilchen; im Geschmack herb, würzig mit leichten Tanninen. Der Chianti gewinnt mit der Zeit an Weichheit und Feinheit. Mindestalkoholgehalt: 11,5% Vol. Für einige Chianti und die Zusatzbezeichnung Superiore ist ein Mindestalkoholgehalt von 12% Vol. vorgeschrieben. Chianti mit einer Alterung von mindestens zwei Jahren, davon drei Monate in der Flasche, können auf dem Etikett die Bezeichnung Riserva führen.
Chianti Classico
Allseits bekannt ist der traditionelle DOCG-Wein Chianti Classico. Dieses geschichts- und kulturträchtige Gebiet umfasst die gesamten Gemeindegebiete von Castellina in Chianti, Gaiole in Chianti, Greve in Chianti und Radda in Chianti sowie Teile von Barberino Val d'Elsa, Castelnuovo Berardenga, Poggibonsi, San Casciano Val di Pesa und Tavarnelle Val di Pesa. Insgesamt 70.000 Hektar, die für die Erzeugung des Chianti Classico berufen sind.
Die Rebsorten des Chianti Classico sind identisch mit dem "normalen" Chianti: Sangiovese (mind. 80%), mit eventuellen Anteilen von Canaiolo Nero, Trebbiano Toscano, Malvasia del Chianti oder anderen zugelassenen Sorten. Höhere Vorgaben gibt es beim Mindestalkoholgehalt: 12% Vol. und dem Fassausbau: 11 Monate. Für die Riserva gilt: mindestens 12,5% Vol. und 24 Monate (davon zumindest drei Monate in der Flasche) Reifezeit.
Chieti
Die Provinz Chieti, die den größten südlichen Teil der Region umfasst, wird im Norden vom Fluss Pescara, im Süden vom Trigno, der sie vom Molise trennt, und im Westen von mächtigen Bergen abgegrenzt. Unter ihnen hebt sich das weithin sichtbare Maiella-Massiv beherrschend hervor und ist auch heute noch der "Symbolberg" - wie Silone schreibt - für alle Bewohner der Abruzzen, was vielleicht auf seine runde, schutzversprechende Form zurückzuführen ist, die D'Annunzio zum Vergleich mit der Mutterbrust anregte. Einige Kilometer entfernt, umfasst der zu Chieti gehörende Küstenstreifen, von Francavilla al Mare bis San Salvo, über die Hälfte der gesamten abruzzesischen Küste und stellt damit ein weiteres, wichtiges Kennzeichen dieser Region dar.
Cinzano
Eine der bekanntesten Marken für italienischen Wermut.
Cipolla
Italienisch für Zwiebel.
Classico
Bezeichnung für Weine, die aus dem Gebiet mit den besten Anbauvoraussetzungen (Kernanbaugebiet) kommen.
Consorzio del Marchio Storico
Zum Schutz der Chianti Classico-Produktion fand sich am 14. Mai 1924 eine Gruppe von 33 Produzenten - Besitzer verschiedener Weinberge - in Radda in Chianti zusammen, um das Consorzio per la difesa del vino Chianti e della sua marca d`origine (Konsortium zum Schutz des Chianti-Weines und seiner Ursprungsmarke) zu gründen. Später nahm das für die Promotion zuständige Konsortium den Namen Consorzio del Marchio Storico - Chianti Classico (Konsortium der historischen Marke - Chianti Classico) an.
Schon seit 1924 ist der schwarze Hahn, historisches Symbol der alten militärischen Chianti-Liga (u.a. von Giorgio Vasari im Deckengemälde des Salone dei Cinquecento des Florentiner Palazzo Vecchio verewigt), das Garantiezeichen für jede von den Konsortiumsmitgliedern erzeugte Chianti Classico-Flasche.
Consorzio del Vino Nobile di Montepulciano
Das Consorzio del Vino Nobile wurde 1965 von mehreren Weinerzeugern ins Leben gerufen. Hauptziele sind der Schutz und die Werbung für das Image des Vino Nobile di Montepulciano sowohl in Italien als auch im Ausland. Inzwischen wurden diese Ziele auch auf den Rotwein von Montepulciano (Rosso di Montepulciano) sowie auf Vin Santo übertragen, der im Gebiet produziert wird. Gegenwärtig besteht das Consorzio zu 90% aus Vino Nobile-Erzeugern. Das Hauptbüro und der Geschäftssitz befinden sich im Palazzo del Capitano (14. Jh.) im alten Stadtkern von Montepulciano.
Cortese
Die weiße Traube Cortese wird vor allem im östlichen Piemont und dort vor allem auf den Hügeln der Langhe angebaut. Der aus ihr gekelterte Gavi gilt moderner italienischer Weißwein. Er besticht durch ein an Zitronen erinnerndes Aroma und die leicht mineralische Note.
Corvina
Corvina ist die rote Hauptsorte der Weine rund um Verona. Die exakte Bezeichnung ist daher auch Corvina Veronese. Rund um den Gardasee gibt es unzählige Rotweine und Rosé bzw. Rosato, in denen Corvina die Leit-Rebsorte der Cuvée ist. Die bekanntesten unter ihnen sind Bardolino und Chiaretto.
Östlich des Gardasees, in den Hügeln von Valpolicella, also nördlich von Verona bis hinüber ins Soave-Gebiet, baut man Corvina oft in steilen, kargen Lagen bis über 500 m Seehöhe an und keltert daraus die berühmten Rotweine Valpolicella DOC, Valpolicella Ripasso DOC, Amarone della Valpolicella DOCG und Recioto della Valpolicella DOCG.
Das Besondere an Corvina ist wohl, dass sie sowohl in hellen und leichteren Rosé- und Rotweinen mit moderatem Alkohol wunderbar fruchtige und süffige Weine liefert, sich aber auch gut für die Trocknung (Appassimento) eignet, um dann die berühmten, dichten und vollmundigen Ripasso, Amarone und Recioto della Valpolicella möglich zu machen.
Corvina liebt karge, kalkhaltige Böden in gut durchlüfteten Weinbergen. Der Einfluss vom Gardasee und die kühlen Fallwinde aus den Bergketten der Dolomiten im Norden sind also ideal.
Alle DOC- oder DOCG-Weine vom Gardasee oder aus dem Valpolicella sind immer aus einer Traubencuvée: Dominierend ist fast immer Corvina Veronese, es ist die Rebsorte, die dem Wein seine charakteristischen Kirscharomen und die Struktur verleiht. Dazu kommen Corvinone (trotz Namens-Ähnlichkeit nicht verwandt), Molinara, Rondinella oder auch Oseletta, die den Wein mit Frische, Säure und Aromatik komplettieren.
Ein Valpolicella Superiore (oder Valpolicella Classico Superiore) hat mindestens ein Jahr Reife hinter sich. Ein Amarone muss mindestens drei Jahre lagern, seine Trauben müssen für drei bis vier Monate in speziellen Trockenräumen antrocknen, bevor sie abgepresst werden dürfen.
Derzeit gibt es rund 7.500 Hektar Corvina in Italien, Tendenz stark steigend.
crema
Italienisch für cremig, weich.
Cru
Französisch für Gewächs, wird in Italien als Ausdruck für einen hervorragenden Weinberg oder eine besonders gute Einzellage innerhalb eines Anbaugebietes und für den dort erzeugten Spitzenwein verwendet.
Cuvée
Verschnitt - Man versteht darunter das Mischen von zwei oder mehreren Weinen. Diese können aus verschiedenen Rebsorten und Lagen gewonnen werden und auch aus verschiedenen Jahrgängen sein. Üblicherweise bildet eine Rebsorte den Hauptanteil einer Cuvée und bestimmt so den Charakter des Weines.