Glossar
Gaglioppo
Die süditalienische rote Rebsorte Gaglioppo stammt ursprünglich aus Kalabrien. Aus den Trauben werden körper- und alkoholreiche Weine bereitet.
Der berühmteste Wein, der aus der Gaglioppo gekeltert wird, ist der rote und roséfarbene Cirò. Um den roten Cirò rankt sich die Legende, römische Athleten seien in der Antike nach ihrer erfolgreichen Teilnahme an den Olympischen Spielen mit diesem Wein belohnt worden.
Gamay
Der Gamay wird gern scherzhaft als "schnellste Rebsorte der Welt" bezeichnet. Die rote Sorte treibt früh aus, reift sehr früh und trägt dabei reichlich Frucht, wenn man ihn nicht daran hindert. Seine Primeur-Weine erscheinen in der Regel als erste Weine des neuen Jahrgangs bereits im Oktober bzw. November auf dem Markt.
Außerhalb Frankreichs, dem Hauptanbaugebiet, ist der Gamay ein Alpinist. So hat er auch im italienischen Valle d'Aosta einige sehr hohe Weinberge erklommen, um dort fruchtige und beschwingte Rotweine zu liefern.
gamberetto
Italienisch für Krabbe.
gambero
Italienisch für Krebs, Garnele.
Garganega
Die weiße Sorte Garganega ist vor allem im Veneto verbreitet und gilt als eine der Hauptsorten für den Soave. In diesem Wein wird sie meist mit etwa 20 Prozent Trebbiano di Soave verschnitten. Die Garganega wird bei Qualitätsweinen aber auch sortenrein verwendet.
Gattinara
Gattinara ist eine lokale rote Rebsorte rund um den gleichnamigen Weinbauort im Südwesten des Lago Maggiore im norditalienischen Piemont.
Der Gattinara muss vor dem Verkauf vier Jahre ausgebaut werden, davon mindestens zwei Jahre im Holzfass. Danach kann er mindestens ein Jahrzehnt in der Flasche weiter reifen. Ein Wein der sich mit den besten Nebbiolo-Weinen messen kann.
gehaltvoll
Extraktreicher Wein mit hohem Zucker- und Glyzeringehalt.
Gerbstoff
Bezeichnung für Tannin, das vor allem bei Rotweinen von der Beerenschale und den Traubenkernen an den Wein abgegeben wird und für die Haltbarkeit und die Farbe des Weines einen entscheidenden Anteil beiträgt.
Da Weiß- und Roséweine bei der Weinbereitung kaum in Kontakt mit den Beerenhäuten kommen, weisen sie auch weniger Gerbstoffe auf. Der Tanningehalt wird mit zunehmender Flaschenreife geringer, weil sich die Gerbstoffmoleküle zusammenballen (Polymerisation) und sich nicht mehr mit dem Eiweiß verbinden können. Stattdessen vereinen sie sich mit anderen Weinbestandteilen, werden schwerer und unlöslich und lagern sich schließlich auf dem Flaschenboden ab.
Gesamtextrakt
Die Summe aller bis zu 500 verschiedener im Wein gelösten Stoffe, auch Körper genannt. Die Menge entscheidet über Qualität, Farbe, Aroma, Bouquet und die Haltbarkeit des Weins. Extraktreiche Weine entstehen durch Ertragsreduktion der Reben und niedrigen Wassergehalt der Beeren. Je später die Trauben gelesen werden, desto extraktreicher werden die Weine. Ab 30 g/l spricht man von außerordentlichem Extrakt/Körper.
Gesamtsäure
Ohne Säure schmeckt ein Wein flach - seine Kraft und auch seine Süße kommen erst durch Säure richtig zur Geltung.
Alle im Wein enthaltenen Säuren werden als tritierbare Säuren bezeichnet. Durchschnittlicher Säuregehalt im Weißwein 4-9 g/l und in Rotweinen 4-6 g/l. Die wichtigsten Säuren sind Weinsäure, Äpfelsäure und Zitronensäure.
geschlossen
Bezeichnung für einen noch jungen Wein, der nach entsprechender Flaschen-Reifung sein Potenzial entfaltet (sich öffnet).
Gewürztraminer
Der Gewürztraminer (Traminer Aromàtico) ist als hochwertige weiße Rebsorte auch in Italien verbreitet. Dort beschränkt sich der Anbau allerdings auf Südtirol, wo durch frühere Lese und kühlere Reifebedingungen leichtere, frischere Weine mit mehr Säure entstehen. Der Gewürztraminer ist eine Mutation des Traminers, der nach Auffassung mancher Ampelografen mit dem Savagnin aus dem französischen Jura identisch sein soll.
Die Bezeichnung der Rebsorte rührt von den intensiven Aromen und der Würze des Weines her. Der Gewürztraminer unterscheidet sich vom Traminer rein äußerlich durch die Farbe der Beeren. Sie sind beim Traminer kräftig grün, beim Gewürztraminer jedoch rötlich gefärbt. Aus diesem Grund wird der Gewürztraminer auch als Roter Traminer bezeichnet. Im Weinberg ist der Gewürztraminer eher problematisch: Er treibt früh aus, seine Resistenz gegenüber Erkrankungen ist recht gering, die Beeren sind klein und die Erträge gering.
Die aus ihm erzeugten Weine sind tiefgolden - gelegentlich mit kupferfarbenen Reflexen - und verbreiten einen schweren rosigen Duft. Daneben verströmt der Gewürztraminer noch weitere Gerüche, die gemeinhin als Duft von Melonen, Pfirsichen und Aprikosen, aber auch von Gewürzen, Ingwer und exotischen Litschi-Früchten beschrieben werden.
Glera
Wenn die Venezianer zwischendurch auf einen "Schatten" gehen, meinen sie ein kleines Glas Weisswein, eine "Ombra", wie Schatten auf venezianisch heisst. Denn früher kamen die Winzer mit einem kleinen Fass und stellten sich damit unter die Arkaden in den Schatten, dem sie mit dem Sonnenstand dann auch folgten, damit der Wein kühl blieb. Schon damals schenkten sie Wein von der Rebsorte Glera aus, die damals freilich noch Prosecco hieß. Das hatte übrigens nichts mit trocken (secco) zu tun, wie man vermuten könnte, sondern mit einem kleinen Ort nahe Triest, wo man einst die Abstammung der Sorte vermutete. Die Rebsorte wurde erst vor einigen Jahren umbenannt, nachdem Prosecco weltweit zum Inbegriff für alle möglichen und meist höchst banalen "Sprudel" wurde.
Prosecco ist nun eine geschützte Herkunftsbezeichnung und darf nur mehr aus den gesetzlich festgelegten Anbaugebieten kommen. Als "Conegliano Valdobbiadene DOCG" aus 15 Gemeinden rund um Conegliano und Valdobbiadene im Veneto und als DOC-Prosecco aus neun Provinzen in zwei Regionen: Veneto und Friaul-Julisch-Venetien. Die Traubensorte in diesen geschützten Weinen heisst jetzt Glera. Neben den schäumenden Weinen gibt es übrigens auch immer noch Stillwein, also "normalen" Weißwein aus dieser Rebsorte, als Ombra ist er allerdings selbst in Venedigs Bacari, den winzigen Weinlokalen, rar geworden.
Auch wenn die Umbenennung gut für den Schutz von Prosecco als Wein ist, gab es doch einige Verwirrung, denn als Prosecco wurden drei verschiedene Rebsorten – Prosecco tondo mit runden Beeren (das ist jene, die für die Schaumweine am besten ist), Prosecco lungo mit länglichen Beeren und Prosecco nostrano, die eigentlich Malvasia ist. Bei all diesen Untersuchungen kam man als Zusatzergebnis drauf, dass auch einige kroatische und slowenische Rebsorten identisch oder verwandt sind. Quasi wird so die ehemalige Donau-Monarchie im Weingarten, heute durch spätere Grenzziehung getrennt, durch DNA-Analysen wieder vereint.
2010 wurden in Italien mehr als 18.000 Hektar Glera erfasst. Das ist ungefähr doppelt so viel wie 1990. Man darf davon ausgehen, dass die Tendenz weiter steigend bleibt, denn der Siegeszug des "originalen" Prosecco ist ungebremst. Kleine Anbauflächen gibt es noch in Slowenien, Kroatien, Argentinien und Brasilien.
goldgelb
Farbe von körper- und strukturreichen, meist im Holzfass ausgebauten Weißweinen.
Gorgonzola
Edelpilzkäse aus Kuhmilch. Sein ganz typischer, scharfer, unverwechselbarer Geschmack und seine cremige Konsistenz machen ihn zu einer idealen Zutat für pikante Pasta.
goudron
Teeartiger Geruch, typisch für lange gereifte große Rotweine, ein Bestandteil des Bouquets.
Gradazione Alcoolica
Italienische Bezeichnung für den Alkoholgehalt.
Gran Selezione
Nach dreijähriger konzeptioneller Arbeit ist es im Jahre 2014 endlich sicher: Die Weinerzeuger im Chianti Classico haben grünes Licht für ein neues Klassifikationsmodell in drei Stufen gegeben. An der Spitze der Qualitätspyramide des Gallo Nero steht nun die Gran Selezione. Erst darunter rangiert die Riserva, gefolgt vom Jahrgangswein (Annata). Mit der Erweiterung der Qualitätspyramide hat das zwischen Siena und Florenz liegende italienische Anbaugebiet eine spürbare Aufwertung erfahren. Die Neuregelung soll dazu dienen, alle im Chianti Classico verfügbaren Qualitäten in Zukunft besser voneinander zu unterscheiden. Um die gesetzlich manifestierte neue Güteklasse erfüllen zu können, müssen die Weine mindestens 30 Monate – davon ein Vierteljahr in der Flasche – reifen, bevor sie in den Handel kommen. Sie dürfen nur aus Trauben der besten Weinberge eines Winzerbetriebs oder aus dessen hochwertigsten Beeren bestehen. Organoleptisch, also nach einer Prüfung ausschließlich durch menschliche Sinnesorgane, sollen die als Gran Selezione deklarierten Weine die Eigenschaften eines wirklich hochklassigen Produktes besitzen. Eine Besonderheit: Ein Chianti, der für die Gran Selezione präsentiert wurde, diese Klassifizierung aber nicht erhält, wird automatisch zum DOCG-Wein ohne den Zusatz Riserva abgewertet. Daher werden wohl vor allem diejenigen Güter die höchste Kategorie anstreben, die von der Qualität ihrer Weine vollends überzeugt sind.
Grana padano
Der unentbehrliche Pasta-Käse ist in Form, Farbe und Geschmack eng mit dem Parmesan verwandt. Produziert wird er in ganz Norditalien. Ausgereift ist dieser Hartkäse ideal zum Reiben und kann wie Parmesan verwendet werden.
granatrot
Typische Farbe großer Rotweine, die für eine lange Alterung bestimmt sind.
Granit
Bodentyp - Erstarrungsgestein, ergibt mineralisch anmutende Weine.
Grauer Burgunder
Der Graue Burgunder - auch Ruländer, Pinot Gris, Malvoisie genannt - ist eine Mutation des Blauen Spätburgunders. Als Pinot Grigio ist die Sorte mit 3500 Hektar in Norditalien - vor allem in Südtirol, Venetien und in Friuli-Venezia Giulia sowie in geringerem Maße auch in der Lombardei - sehr verbreitet. Die weißen Trauben werden dort traditionell durchweg früher gelesen als nördlich der Alpen, so dass frischere, fruchtigere Weine mit mehr Säure entstehen. Nachteil: Der Ruf des Pinot Grigio leidet darunter, dass man ihn allzu häufig als billigen und oft langweiligen Massenwein produziert und anbietet. Der Graue Burgunder (Pinot Grigio) ist eine recht anspruchslose Rebsorte, die gute Erträge und Trauben mit hohen Mostgewichten liefert. Er ist wenig krankheitsanfällig und kaum frostempfindlich. Die Reben gedeihen besonders gut auf Lößterrassen, wachsen aber auch auf Kalkböden und steinigen Untergründen. Kühlere, lehmige Böden sind dagegen zur Kultivierung des Grauen Burgunders weniger geeignet. Je nach Ausbaumethode und Qualitätsstufe reicht die Farbpalette der Weine von blassgelb über goldgelb bis hin zu tief bernsteinfarben. Die Bandbreite der Aromen wird gemeinhin mit denen von grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter bis hin zu fruchtigen Noten wie Birne, Trockenobst, Ananas, Zitrusfrüchten und - bei besonders reifen Weinen - auch Banane und exotischen Früchten verglichen. Früh gelesen, ergibt der Graue Burgunder harmonische, fruchtige Weine mit knackiger Säure. Bei voll ausgereiften Trauben setzt ein rascher Säureabbau ein. Trockene Spätlesen, die bis zu 14,5 Volumenprozent Alkohol erreichen können, präsentieren sich dann meist mild in der Säure und üppig bis ölig im Körper. Die besten dieser Weine werden häufig in Barriques ausgebaut und verströmen eine geradezu verschwenderische Reichhaltigkeit.
Grecanico Dorato
Mit Grecanico Dorato wird eine lokale, in Sizilien angebaute weiße Rebsorte bezeichnet.
Grechetto
Die Grechetto ist vermutlich griechischen Ursprungs und zählt zu den wichtigsten in Umbrien angebauten weißen Rebsorten.
Sie ergibt körperreiche Weine mit nussigem Aroma. In der Toskana ist die Grechetto als Pulcinculo und in Latium als Greghetto bekannt.
Greco
Der Greco ist eine uralte süditalienische Weißweinsorte, deren Ursprung bereits auf die griechische Kolonisation Süditaliens vor rund 2500 Jahren zurückgeht.
Heute ist sie für einige der besten Weißweine Süditaliens verantwortlich. Der Greco wird aber auch in geringerem Umfang im Piemont angebaut, wo aus ihm der Greco Bianco delle Colline Novaresi bereitet wird. In Kampanien entsteht aus der Greco-Traube der hervorragende Greco di Tufo - ein kräftiger, fruchtiger Weißwein aus der Provinz Avellino. In Kalabrien ist die Sorte am kraftvollen weißen Cirò beteiligt und für den Greco di Bianco verantwortlich, einen der besten Likörweine Italiens.
Grignolino
Hinter dem Namen Grignolino steckt eine hochwertige norditalienische Rotweinsorte, die vor allem im Piemont angebaut wird. Aus ihr entstehen relativ leichte, rassige und elegante Rotweine mit typischem Sortenbukett. Die Beerenschalen enthalten nur wenig Farbstoffe, so dass Grignolino-Weine trotz eingehender Maischung kaum dunkler sind als so mancher süditalienische Rosato.
Grillo
Die weiße Grillorebe wird meist in Sizilien angebaut. Der Geschmack unterstreicht die Eigenschaften von Vulkanböden. Sie erbringt extraktreiche Weine mit Zitrusbouquet. Früher war sie die bevorzugte Grundlage für Marsala.
Groppello
Die norditalienische Rotweinrebe Groppello wird in der Lombardei am Westufer des Gardasees angebaut. Aus ihr entstehen eigenständige frische und fruchtbetonte Rot- und Roséweine.
grosso
Italienisch: groß, dick.
grünlich
Die ins Grün spielende Farbe erhält der Wein durch das in den Trauben enthaltene Chlorophyll. Durch eine grünliche Farbe zeichnen sich vor allem junge Weißweine und Weine aus dem Norden aus.
gusto
Italienisch: Geschmack.