Die Geschichte dieses Ausnahme-Weingutes ist selbst in der an Historie nun wahrlich nicht armen Toskana außergewöhnlich. Der Name San Giusto a Rentennano zeugt von etruskischem Ursprung. Der älteste Teil des prächtigen Anwesens war im Mittelalter ein Kloster, erstmals erwähnt 1204. Später zu einer Festung ausgebaut, deren Türme und Zinnen heute noch imposant über den Hügeln der südlichen Toskana nahe Gaiole in Chianti thronen.
Die Hügel um Gaiole gehören zu den spannendsten Weinbaugebieten der Toskana, denn nirgendwo sonst sind die geologischen Verhältnisse so vielfältig. Alle paar hundert Meter ändert sich der Untergrund, alle paar Meter wurzeln die Reben in unterschiedlicher Form in die Tiefe. Von Sand-, Löss- und Lehmböden bis hin zu vulkanischen Gesteinsformationen, von Kalkböden bis hin zu Felsgestein mit Argilliten und Calcium. Hier kann man wirklich von Mineralität sprechen.
Schon der "normale" Chianti Classico unterscheidet sich von nahezu allen anderen durch seine Eleganz. Der Chianti Classico Riserva "Le Baròncole" besticht mit Frucht und Tiefe – und der schon legendäre "Percarlo", eine Selektion aus den ältesten Weingärten, deren kalkhaltige Böden ins Pliozän datiert werden, ist wohl seit mehreren Jahrzehnten einer der besten reinsortigen Sangiovese Italiens.
Der einzigartige Stil der Weine spiegelt sich in zahlreichen internationalen und italienischen Auszeichnungen wider, und da es kaum ein renommiertes italienisches Restaurant gibt, das die Weine von San Giusto a Rentennano nicht auf der Karte hat, gibt es leider nur sehr wenige Flaschen für den Export. Soeben trafen die z.T. streng limitierten neuen Jahrgänge ein, mit dabei auch Percarlo 2020, der von Antonio Galloni die volle Punktzahl 100/100 erhielt. Viel Freude beim Entdecken dieser wahrlich meisterhaften Tropfen. SUPERIORE.DE