WEINWISSER | Die magischen Weine vom Etna

Für Viele ist der Etna das derzeit spannendste Weinbaugebiet in Europa. Denn was hier in den vergangenen zwei Dekaden passiert ist, ist schlicht phänomenal. Lange galten sizilianische Weine als die Antwort Italiens auf die Neue Welt. Doch nach dem Boom mit internationalen Rebsorten fokussieren sich die Weinmacher inzwischen auf einheimische Sorten. Vor allem am Hotspot Etna, aber auch in anderen Anbaugebieten der Insel, wachsen eigenständige Weine mit Herkunftscharakter!

Der WEINWISSER wurde 1992 vom Schweizer Weinpapst René Gabriel und dem Gastrokritiker Wolfram Meister als schweizerisches Pendant zu Robert Parker's Wine Advocate gegründet. Seit der Übernahme der Chefredaktion durch den bekannten Weinkritiker Giuseppe Lauria (ehemals Mitglied des Chefverkoster-Teams des Gault Millau) wurde es deutlich modernisiert und auch inhaltlich mit dem Fokus auf "Fine Wines" aus aller Welt mit fundierten und nachvollziehbaren Bewertungen deutlich geschärft.

In seiner letzten Ausgabe widmete sich Giuseppe ausführlich den außergewöhnlichen Weinen und aktuellen Jahrgängen von den Hängen des höchsten aktiven Vulkans Europas. Die Entwicklung dieser Region ist beeindruckend dynamisch, der Chefredakteur des WEINWISSERS erinnert sich: "Damals waren dort gerade mal eine Handvoll Winzer am Werk. Heute sind es rund 170 Produzenten, die an den unterschiedlichen Hängen mit ihren Weinen von sich reden machen. Als ich 2003 das erste Mal die engen kurvigen Straßen hinauf zum Etna fuhr, fielen mir direkt zwei Dinge ins Auge: Einerseits die allgegenwärtigen erstarrten schwarzen Lavaströme, die einen unwirklichen Charakter haben – nicht selten besiedelt von gelbleuchtenden Ginsterbüschen – ein regelrechtes schwarz-gelbes Meer, das bei Fußball-Fans Assoziationen zur Südkurve des BVB aufleben lässt. Ähnlich steil hinauf gehen einige Weinberge. Zum anderen die teils steilen, oft aufwändig terrassierten Weingärten mit ihren sehr alten, knorrigen Alberello-Reben, die hier glücklicherweise noch weit verbreitet sind. Dass in den vergangenen Jahren auch die alten Etna-Rebsorten wie Nerello Mascalese und Nerello Cappuccio bei den Roten sowie Carricante und Minella bei den Weißen stärker in den Fokus geraten, ist eine konsequente Fortsetzung dieser Rückbesinnung."

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